Alpin Notruf: 140

Die Wetterumstellung hat – wie von sämtlichen Medien angekündigt – über Nacht stattgefunden und diese führte gleich zu einem ersten Einsatz.

Drei Kletterer aus Ungarn – einer davon laut eigenen Angaben Bergführer – kletterten am Samstag im Bereich Großofen (Kombinationsweg – Kletterroute im SG 4), kamen jedoch nur sehr langsam voran und gerieten in die mittlerweile früh einsetzende Dunkelheit. Gegen 19.00 Uhr abends verloren sie im Abstieg die Orientierung und beschlossen die Nacht am Berg zu verbringen. Nach Mitternacht setzten starker Wind und Regen ein. Dazu fiel die Temperatur um fast 15 Grad. Um 03.05 Uhr schließlich setzten die Personen einen Notruf ab und die Bergrettung Reichenau wurde zusammen mit der Alpinpolizei alarmiert.

Ein erstes Bergeteam rückte bereits um 03.48 Uhr gemeinsam mit einem Alpinpolizisten aus und begann wenig später mit dem beschwerlichen Zustieg aus dem Höllental. Aufgrund der Witterung gestaltete sich der Aufstieg auf dem nassen, felsdurchsetzten Boden schwierig. Nach knapp 30min konnte Sichtkontakt durch Lichtzeichen hergestellt werden. Die Personen befanden sich in einer von unten nicht zugänglichen Wand in absturzgefährdetem Gelände. Eine zweite Mannschaft wurde zur Verstärkung angefordert, die sich wenig später auf den Weg zum Einsatzort machte.

Währenddessen stieg die Vorausmannschaft weiter auf und versuchte seitlich zu den Personen zu gelangen. Es musste ein Seilgeländeaufgebaut r oberhalb der Personen gebaut werden und schließlich konnte die Mannschaft 20 Höhenmeter zu den Personen abgeseilt werden. Um kurz nach 05.30 Uhr traf die Bergemannschaft mit den drei Ungarn zusammen. Diese waren unterkühlt, durchnässt und geschwächt, jedoch noch in einem gehfähigen Zustand. Aufgrund des Sturms und der Dunkelheit war eine Taubergung nicht möglich.

Die Mannschaft sicherte die Personen und bargen diese aus ihrer Notlage. Dies hatte sehr bedacht in dem stark steinschlaggefährdeten Gelände zu erfolgen. Nach ca 15min waren alle drei ungarischen Staatsbürger geborgen und der gesicherte Abstieg konnte begonnen werden.

Um 06.44 Uhr trafen die Bergeteams, die Alpinpolizei und die Kletterer im Höllental an der B27 ein. Alle rückten in die Zentral zur weiteren Versorgung ein. Um kurz nach 07.00 Uhr konnte schließlich Einsatzende vermeldet werden.

Wir müssen darauf hinweisen, dass eine Tourenplanung essentiell ist. Die Wetterumstellung war seit Tagen angekündigt. Die Ausrüstung ist entsprechend der Jahreszeit zu wählen (Biwaksack, Stirnlampen, Regenschutz,.. haben IMMER mit dabei zu sein) und eine Alarmierung – sollte es absehbar sein, dass man nicht mehr weiter kann – rechtzeitig abgesetzt werden.

 

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