Fast 24 Stunden – inklusive einer ungemütlichen Nacht – verbrachten zwei verirrte slowakische Kletterer
in der Stadelwand am Schneeberg.
Der 30-jährige Mann und seine 26-jährige Kletterpartnerin waren am Dienstagvormittag in den 12 Seillängen
umfassenden Richterweg im 5. Schwierigkeitsgrad eingestiegen, kamen jedoch bereits um die
Mittagszeit von der Tour ab. Nach mehrstündigem vergeblichem Versuch, die Wand zu durchsteigen
bzw. einen Rückzug zu unternehmen, entschieden sie sich, im steilen Felsgelände zu biwakieren.
Nach zunehmender Wetterverschlechterung und einsetzendem Regen wählten sie schließlich kurz
nach Mitternacht den Bergrettungsnotruf.
Wegen der Witterungsbedingungen und da der genaue Standort der beiden – im oberen Drittel der
Wand – auch mittels Handyortung nicht ermittelt werden konnte, gestaltete sich eine nächtliche Bergung
jedoch als äußerst schwierig. Aufgrund der guten Verfassung und der für ein Notbiwak geeigneten
Ausrüstung der beiden Personen wurde daher erst mit Tagesanbruch ein Bergversuch mit vorausgehendem
Suchflug gestartet.
Um 7:20 gelang es schließlich, die Kletterer zu orten, allerdings musste die geplante Taubergung aufgrund
des böigen Windes abgebrochen werden. Zwei Mannschaften der Bergrettung, unterstützt
durch zwei Alpinpolizisten, stiegen zu den Gesuchten auf, um eine terrestrische Bergung vorzubereiten.
Kurz nach 9 Uhr glückte schließlich die Rettung der erschöpften, aber unverletzten Bergsteiger
mittels Bergetau durch den Hubschrauber des BMI.
Slowakische Kletterer am Schneeberg nach Biwaknacht aus Steilgelände gerettet
