Diesen Dienstag musste die Bergrettung Reichenau zu zwei Bergungen in alpinen Steigen mit Kletterstellen ausrücken, um Menschen zu retten, die nicht mehr weiterkonnten. Glücklicherweise waren alle Personen unverletzt, wenn auch von der Hitze und der körperlichen Anstrengung erschöpft.
Einsatz Nummer 1 betraf einen Kletterer aus Wien, der über den Proteststeig/Zerbenriegelsteig (bis SG 2) auf die Rax aufsteigen wollte. Um 10.44 Uhr setze der Alpinist einen Notruf ab, nachdem er sich den Herausforderungen (sehr brüchiges, steinschlaggefährdetes Absturzgelände) nicht mehr gewappnet fühlte und ein weiterer Aufstieg (oder Abstieg) unmöglich war.
Eine 10-köpfige Einsatzmannschaft der Ortsstelle machte sich gemeinsam mit der Alpinpolizei auf die Zufahrt nach Hinternasswald. Parallel wurde die Libelle des BMI angefordert. Diese konnte in einem ersten Sichtungsflug die Person nicht auffinden. Aus diesem Grund stieg eine 3-köpfige Vorabmannschaft über den Zerbenriegelsteig auf und konnte um 14.00 Uhr Sichtkontakt herstellen. Wenig später traf die Vorausmannschaft bei der Person ein, die glücklicherweise unverletzt war. In dem Gelände war eine Bergung durch den Hubschrauber gefahrlos nicht möglich, weshalb die Bergemannschaft die Person am Seil über eine Querung sicherte und einige Höhenmeter weiter aufstieg. An einem passenden Platz konnte schließlich die Taubergung des Wanderers sowie der Bergemannschaft durch die Libelle des BMI durchgeführt werden. Die Mannschaft rückte anschließend wieder in der Zentrale ein und kurz nach 16.00 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
Parallel zum Einsatz wurde die Ortsstelle von zwei Wanderern um 13.56 Uhr alarmiert, die am Jägerriegel (SG 1+) an den ersten Kletterstellen nicht mehr weiter konnten und umdrehten. Im Abstieg verloren sie schließlich die Orientierung, sodass sie Hilfe durch die Bergrettung benötigten. Eine zweite Einsatzmannschaft rückte aus und stieg den alpinen, teilweise ausgesetzten Steig auf. Nach ca. 30min konnte die Mannschaft die beiden verirrten Wiener auffinden und anschließend ins Tal begleiten. Um 17.14 Uhr konnte Einsatzende vermeldet werden.
Wir möchten darauf hinweisen, dass die beiden Anstiege auf die Rax – auch wenn sie in diversen Wanderführern/Karten aufscheinen – große Erfahrung im alpinen Gelände voraussetzen und aufgrund der Ausgesetztheit und der Steinschlaggefahr eine entsprechende Planung sowie Einschätzung der eigenen Fähigkeiten erfordern.