Alpin Notruf: 140

Seit der Nacht von Samstag auf Sonntag toben in den Hochlagen (oberhalb von 1500m) von Rax und Schneeberg orkanartige Stürme. Flächendeckend erreichte der Sturm mehr als 120 km/h, am Gipfel des Schneebergs wurden bei der LAWIS-Wetterstation sogar Böen von über 240 km/h (!!!) gemessen. Die Wetterdienste als auch wir über unsere Social Media Kanäle rieten von Bergtouren dringendst ab. Die Rax-Seilbahn stellt am gestrigen Montag aufgrund der gefährlichen Sturmböen den Betrieb ein.

Dennoch wurde unsere Ortsstelle gestern um 15.30 Uhr von zwei Damen – einer 32-jährigen wohnhaft in Berlin und einer 25-jährigen wohnhaft in Wien – alarmiert, nachdem sie auf der Rax in alpine Notlage geraten waren. Die beiden Personen wollten über den Törlweg auf das Rax-Plateau aufsteigen und über dieses zur Bergstation wandern. Kurz unterhalb des Törls war der Sturm jedoch bereits so heftig, dass sie sich den weiteren Weg nicht zutrauten.

Eine Einsatzteam rückte binnen kürzester Zeit aus und begannen um kurz nach 16.00 Uhr bereits mit dem Aufstieg. Aufgrund der extremen Windverhältnisse am Berg wurde – in Absprache mit der Alpinpolizei – den beiden Damen empfohlen, den Abstieg eigenständig zu starten und dem Bergeteam entgegenzugehen. Die Gefahr für Leib und Leben bei Böen von deutlich über 100 km/h und Temperaturen um den Gefrierpunkt waren zu hoch, um auf das Bergeteam zu warten. Noch dazu, wo ein Zustieg zur Seilbahn und Talfahrt mit dieser – sturmbedingt geschlossen – nicht möglich war.

Um 16.35 Uhr traffen schließlich die beiden erschöpften Frauen auf die Bergrettung und die Alpinpolizei. Nach der Versorgung mit warmen Getränken (Wärmemanagement) erfolgte der gemeinsame weitere Abstieg ins Tal Und um 17.30 Uhr konnte Einsatzende mit dem Eintreffen in der Zentrale vermeldet werden.

Wir müssen an dieser Stelle darauf hinweisen, dass eine Tourenplanung essentiell ist, um Situationen wie diese zu vermeiden. Die kritische Witterung war vorhergesagt und bereits zwei Tage andauern. Auch die Abklärung, ob Hütten oder Bergbahnen in Betrieb sind, ist notwendig. Und zu guter Letzt eine entsprechende Kleidung und Ausrüstung (Biwaksack, warme Kleidung, Stirnlampe,…).

Wir sind froh, dass die beiden Frauen unverletzt und unversehrt zu Tal gebracht werden konnten.

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