Alpin Notruf: 140

Von 22. bis 24.07. fand zum zweiten Mal das Bergrettungsjugend Sommerlager der Bergrettung Niederösterreich/Wien statt. Diesmal im Weichtalhaus im Höllental mit Schwerpunkt „Bewegen am Klettersteig“. Mit dabei waren neun TeilnehmerInnen der Jugend aus Reichenau, zwei Jugendtrainer und drei Bergretter:innen der Ortstelle (VIELEN DANK NOCHMAL DAFÜR AN DIESER STELLE).

Der erste Tag wurde genutzt um am Übungsfelsen hinter dem Haus die Klettersteige zu erkunden und die Fertigkeiten der Kids beim Begehen der Steige bis in den Schwierigkeitsgrad C/D zu beurteilen. Der Klettersteig HeiFi Leiter, der auch Bestandteil der Aufnahmeprüfung für erwachsene Bergretter ist, wurde dabei vom Großteil der 18 Kids ohne mit der Wimper zu zucken absolviert. Respekt! Auch der Spaß kam nicht zu kurz. Zum Beispiel beim aktiven Abseilen vom Gipfelbuch (ebenso Aufnahmekriterium der Prüfung), beim Ausprobieren der Sportkletterrouten oder beim anschließenden Befahren der Schwarza mit aufgeblasenen LKW Schläuchen.

Am zweiten Tag galt es das Rax-Plateau in zwei Gruppen zu erstürmen. Eine Gruppe (8 Kids) wanderte dabei über den Törlweg bis zum Törl, um von dort über den Klettersteig Kronich-Eisenweg (Schwierigkeit C) auf den Törlkopf aufzusteigen. Die zweite Gruppe (10 Kids) stieg mit fünf Betreuern über den Rax-Klassiker Hans von Haidsteig (Schwierigkeit C/D) auf. Weder die Ausgesetztheit, die nicht zu unterschätzende Länge des Steiges noch der für Kinder/Jugendliche doch recht hohe Schwierigkeitsgrad stellten eine Schwierigkeit dar. Besonders beeindruckend war, dass in der gesamten Besteigung, in einer Gruppe mit 15 Teilnehmer:innen, kein einziger loser Stein losgetreten wurde (und davon gibt es viele auf der Rax)! Dafür gab es extra Lob vom Landesausbildungsleiter Jürgen Schwarz, der die Gruppe begleitete. Die beiden Gruppen trafen sich dann schließlich bei der Bergstation, um die schnelle Variante des Abstieges zu wählen – wartete doch wieder Badespaß in der Schwarza mit LKW Reifen und Kanu auf die jungen Alpinisten. An dieser Stelle auch vielen Dank an Bernd Scharfegger von der Rax-Seilbahn, der die Talfahrt der gesamten Truppe kostenfrei ermöglichte!

Der dritte und leider letzte Tag des Lagers stand im Zeichen der Abschlussübung. Zwei verunfallte Bergsteiger, in diesem Fall zwei (WIRKLICH) riesige Teddybären mussten geborgen und abtransportiert werden. Einer hing in der Hälfte des A/B Klettersteiges verletzt fest, der zweite sogar freihängend im E/F Steig. Aufgabenstellung war, eigenständig einen Plan zu erarbeiten, wie die beiden Patienten geborgen werden können. Neben zwei Bergetrupps gab es einen dritten Trupp, der mit vorgegebenen Materialen den Bau von behelfsmäßigen Tragen für den Abtransport zur Aufgabe hatte. Bei der gesamten Übung lag der Fokus darauf, die Teilnehmer selbständig die Lösungen der Probleme erarbeiten zu lassen – natürlich unter Supervision und ständiger sicherheitstechnischer Beobachtung durch die Jugendbetreuer. Fazit: beide Patienten wurden innerhalb der vorgegebenen Zeit erfolgreich geborgen, versorgt und abtransportiert. Tolle Leistung.

Es ist schön zu sehen, was Kinder zustande bringen, wenn man ihnen im sicheren Rahmen die Möglichkeiten lässt, über sich hinaus zu wachsen und sich zu beweisen. Das haben wir in diesen knapp 3 Tagen wieder erfahren dürfen. Großen Respekt vor den Kindern und Jugendlichen was deren Können, Mut und Kompetenzen anbelangt.

Wir freuen uns alle aufs nächste Sommerlager!

 

 

 

 

 

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