Alpin Notruf: 140

Von Samstag bis Dienstag fand auf der Rax der Weiterbildungskurs Winter Alpin der Bergrettung Niederösterreich/Wien statt. Diese Fortbildung bereitet aktive Bergretter:innen auf zukünftige Führungsaufgaben vor und ist die Basis der Ausbildung zum Gruppen- oder Einsatzleiter.

Die Ortsstelle Reichenau war mit vier Bergrettern am Kurs vertreten, zwei davon als Ausbildner. Die Kursinhalte für die 11 Teilnehmer:innen reichten von Lawinenkunde: „sehen, fühlen, selbst beurteilen“, Risikomanagement über Orientierung und Biwakbau bis hin zu Rettungs- und Sicherungstechniken im extremen Alpinengelände.

In zwei Kleingruppen stiegen die Teilnehmer:innen am Samstag vom Preiner Gscheid mit den Ski zum Waxriegelhaus auf. Im Umkreis der Siebenbrunnerwiese wurden diverse Sicherungs-, Verankerungstechniken im schneebedeckten Steilgelände geübt und die Grenzen der Belastbarkeit ausgelotet.

Der Sonntag stand im Zeichen von Tourenplanung und der Begehung von alpinen Steigen und Klettersteigen bei Schnee und Eis. Die Witterung hielt sich an die Jahreszeit, Schneefall, Nebel, Sturm boten perfekte Übungsbedingungen für die beiden Gruppen. Tourenplanung, Risikomanagement und Orientierung galt es entsprechend der Verhältnisse anzuwenden. Nach dem Aufstieg erfolgte – der Lawinengefahr angepasst – die Abfahrt im frischen Pulverschnee. Am Nachmittag erlernten die Teilnehmer:innen, was beim Bau eines (Not)Biwaks zu berücksichtigen ist. Vor dem Abendessen gab es einen Vortag von einem Vertreter der Lawinen- und Suchhundestaffel der Bergrettung. Die Nacht verbrachten die Bergretter:innen bei -15 Grad und Schneefall im Biwak. Eine wichtige Erfahrung, um im Notfall die Nacht im Gebirge überstehen zu können.

Am dritten Kurstag wurde eine Einsatzübung in einem alpinen Steig abgehalten. Die Bergretter:innen mussten eigenständig einen Verletzten auffinden, erstversorgen und schließlich mit dem Akja durch alpines Steilgelände zu Tal bringen. Der Montagnachmittag stand im Zeichen von Tourenplanung mit Busole, Marschskizze und Navigation. Es galt die Skitour am Folgetag zu planen und vorzubereiten.

Die abschließende Skitour am Dienstag führte die beiden Gruppen auf zwei Gipfel des Rax-Plateaus. Nebel, starker Wind boten perfekte Übungsbedingungen, die Navigation bei schwierigen Bedingungen zu trainieren. Im Laufe der Tour besserten sich die Verhältnisse, sodass bei strahlendem Sonnenschein in einem Steilhang auch noch die Schneedecke analysiert und ein Schneeprofil zur Einschätzung der Lawinensituation erstellt werden konnte. Den Abschluss bildete schließlich eine Abfahrt durch 15cm frischen Pulverschnee. Ein würdiger Abschluss.

 

 

Die vier Tage verbrachten die Teilnehmer:innen am Waxriegelhaus. An dieser Stelle wollen wir uns bei Martin und seinem Team für die tolle Bewirtung und Gastfreundschaft bedanken. Wir freuen uns bereits jetzt auf den Fortbildungskurs im kommenden Jahr 2024.

 

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